Heute sind wir quasi in einer Nacht- und Nebelaktion noch gschwind ans Nordkap gefahren. Wobei „gschwind“ bedeutet hat, dass wir wieder einen sehr frühen Vogel gemacht haben und vom Tromsø Camping abgereist sind, noch bevor dort die Rezeption aufmacht. Mit dem Ergebnis, das wir ca. 34einhalb Minuten später beim Fähranleger Breivikeidet gute 40 Minuten warten mussten, bis wir nach Svensby rüberrudern durften. Blöd.
Dafür hatten wir es dann sehr eilig auf der zweiten Fähre. Rudi sah die Fähre in Lyngseidet schon im Hafen. Er hat aber leider nicht mehr registriert, dass da die ersten Spuren schon auf dem Weg ins Boot waren. Aus mir nicht näher bekannten Gründen (habe mich danach auch nicht getraut weiter nachzufragen), wollte Rudi unbedingt nach Rottenvik. Erst nachdem Markus gekreischt und geschrieen hat wie ein altes Ehefrauwaschweib, hat er umgedreht und so grad und grad noch den Weg auf die Fähre nach Olderdalen genommen.
Manchmal ist es mit Rudi einfach nur schwer…
Voll genial. Es hat auf dem weiteren Weg ans Nordkap geregnet und geluftet. Manchmal kam dann aber auch dort schon die Sonne raus und es war einfach toll da rauf zu fahren. Der Weg zum Nordkap, entlang der Fjorde, rauf auf die Insel Magerøya und weiter ans Nordkap… ein Traum. Es geht da auf ein Hochplateau rauf und man sieht sehr weit (sofern das Wetter mitspielt). Und das Wetter hat mitgespielt. Klar es hat geregnet, zwischendurch mal wieder aufgehört, teilweise war Nebel… aber die Aussicht!!! Die Landschaft!!! Davon werde ich fix nie genug bekommen, einfach voll genial, da lohnt sich schon ein wenig Anstrengung.
Wir haben auf yr.no gesehen, dass es ab ca. 21 Uhr aufhören wird zu regnen. Es soll auch kein Nebel mehr kommen, im Gegenteil das Wetter soll aufreißen und eben einen tollen Blick vom Nordkap ins offene Meer möglich machen. Und das war auch so.
Und es ist immer wieder anders am Nordkap. Parkplatzmäßig hat sich heuer wohl drei Mal was geändert. Mal kostete das Parken gar nichts, mal dann wieder schon und bei uns war es jetzt so, dass wir 100 NOK für’s Auto und 15 NOK pro Zinken zu zahlen hatten. Alles soweit gut. Das größte „Problem“ war dann aber, dass die Parkdauer auf fünf Stunden limitiert war! Wir konnten/durften also nicht mehr über Nacht (und so war ich es die letzten paar Jahre gewohnt) bleiben.
Wir sind um etwa genau 17 Uhr am Nordkap angekommen und durften also nur bis 22 Uhr da oben bleiben. Ich bin dann fragen gegangen. Ich habe da die nette Ferialspanierin gefragt, ob „we can schto längr als five hours, oder do we have to go usse?“ Und „wenn we go usse, can we come gleich again widr innar?“. Das Mädel meinte dann „yes „tú“ muosch „afuera“, kasch abr gleiu „allá por“, abr „pasar la noche“ goht fix nid!!!“.
Klare Ansage. Wir sind also bis 21:30 auf dem Parkplatz geblieben, haben die bereits aufgestellten Fahnen verräumt und sind raus aus dem Platz und gleich wieder rein gefahren. Als ob nichts gewesen wäre, hat uns das Spanienferialhäsle gleich wieder aufgenommen. Nochmal also 130 NOK (die hat Rudi aus dem Handgelenk raus bezahlt) und Attacke, wir waren wieder auf dem Parkplatz.
Wir haben dann noch brutal coole Fotos mit der Nordkapkugel und rundum gemacht und sind dann - brav wie wir sind - raus aus dem Parkplatz und wieder weg vom Nordkap. Gelandet sind wir dann auf dem Parkplatz wo es zum Knivskjellodden raus geht. Dort haben wir übernachtet. Im Auto. Markus hinten, Rudi vorne.
Und das größte Problem war heuer zum ersten Mal nicht die Schnarcherei von Markus, sondern die SuperspezialSonne, die Rudi nicht schlafen hat lassen. Einfach genial.
Ach ja:
Tine hat auch IsKaffe. Da ist unter dem Logo eine Skala von fünf Kaffeebohnen. Blöd nur, dass in den Läden nur bis max. zwei Kaffeebohnen zu kaufen sind. Wir haben jedenfalls noch keinen stärkeren als Zwei-Bohnen-IsKaffee gesehen bzw. kaufen können. Nicht mehr lange und Rudi säuft mir nur noch Red Bull!