Das Norwegen auch bei etwas schlechterem Wetter (am Morgen hat es Krotta geregnet) einfach genial sein kann, wusste ich schon. Die R17, die wir heute weiter in den Norden gefahren sind, ist da nochmal das Tüpfelchen drauf bzw. eben wirklich toll auch im Regen zu fahren. Wie das ausgesehen hat, seht ihr an den tollen Bildern die uns heute gelungen sind.
Gleich ganz bald nach dem aufstehen und abfahren, sind wir mit der ersten Fähre über den Polarkreis gefahren. Also „hinein“ gefahren. Oder schreibt man da „durchgefahren“? Evtl. „überfahren“? Ich glaub man könnte auch „hineingeschifft“ schreiben. „Hineingerudert“ klingt wohl gut, wäre aber etwas übertrieben. Wobei das schon so ähnlich wie rudern war. Jeder Passagier auf dem Fährdampfer zückte das Handy oder den Fotoapparat und hob das Teil dann in die Höhe, dann wieder nach unten, manchmal auch nach vorne oder zurück - ganz Nahe an den Zinken bzw. an die Augen… das hatte wirklich was von rudern ;-)…
Nach dem obligatorischen rumgeschmuse von Wikinger-Sonja und dem liebestollen „Heute-habe-ich-den-Kaffee-bezahlt“-Christian, ist es dann weiter zum heutigen Tagesziel - Saltstraumen - gegangen. Auf dem Weg dahin, haben wir wieder brutal wirklich viele tolle Sachen gesehen. Da war zum Beispiel eine einzelne Wikingerfischerfrau in ihrer Nussschale am fischen. Ein anderes Mal haben wir ein Fahrrad gesehen, dem das Vorderrad geklaut wurde. Sah echt blöd aus. Im inneren einer Fähre, war dann auch noch eine Seilwinde zu finden. Was die wohl gewindet hat? Wir wissen es jedenfalls nicht. Abgesehen von der traumhaften, regenverhangenen und Nebelschwaden durchzogenen Landschaft, sahen wir dann auch noch einen riesengroßen Rasenmeier. Da saß ein Wikinger drinnen und hat den Straßenrand rasengemeiert. Voll cool. Sowas zuhause und die Gartenarbeit wäre in ganz kurzer Zeit erledigt. Ein gelbes Fahrrad ist an einem Zebrastreifen-Husflid-Kafè-Wegweiser angebunden gewesen. Das muss da wohl länger stehen, der Sattel ist nämlich mit einem Plastiksäckle abgedeckt.
Wir sind jedenfalls pünktlich genau um Halbe auf dem Campingplatz in Saltstraumen angekommen. Dazu passend wurde das Wetter schlagartig sauschön, weswegen wir gleich runter an den Fjord sind und uns die heftige Strömung und die Wirbel angesehen haben. Rudi ist da mit der Drohne drübergeflogen. Die Videos dürfen wir uns noch ansehen. Bin schon gespannt wie die geworden sind. Vor allem das eine Video, wo die Drohne sich gegen eine Möwe wehren hat müssen dürfte sehr interessant sein.
Beim Abendessen mit Lachs und gebratenen Grumpara, haben wir dann noch die Beginnzeit vom nächsten Tag festgelegt. Da die Fähre auf die Lofoten schon zu einer Zeit losfährt, wo normal arbeitende Mitteleuropäer noch schlafen, werden wir bereits zwei Stunden vorher (also wirklich mitten in der Nacht) aufstehen und zum Fähranleger in Bodø fahren. Mal sehen ob wir da auch alle wach und fit bekommen…
Ach ja:
Ein „Døråpner“ ist ein Türöffner. Und wenn da darunter steht „Push to open“, bedeutet das, dass man wahlweise auf das Schild oder auf den schwarzen Knopf (der neben dem Schild ist) drücken kann und dann geht die schwere Eisentür von ganz alleine und wie von Zauberhand gesteuert auf.