Mit vier Fähren nach Nesna


Wir haben heute ganz viele Tiere gesehen. Ein Lemming, ein kleiner Fuchs, eine tote Libelle und hinter einem Zaun eine Henne, zwei unglaublich große Küken, eine Kuh und ein Schwein. Drei von den Viechern haben wir für unser Abendessen mit. Brutal war, wie sich die großen Küken gewehrt haben, die Schnäbel von denen haben Rudi ganz schön verletzt, aber was tut man nicht alles für ein anständiges Futter…

Wir sind gute 500 Kilometer auf der Straße mit der Nummer 17, weiter in den Norden gefahren. Davon sind wir gefühlte 600 Kilometer auf dem Wasser raufgeschwommen. Im ersten Teil war die Reise voll genial. Die Landschaft entlang der R17 ist unglaublich abwechslungsreich. An Fjorden entlang und immer weiter nach Nordwesten, also raus an die Küste. Es ging auf dem Lysingenboot von Holm nach Vennesund. Dann mit der Fähre Torgtind von Horn nach Tjøtta und mit der Fähre Vardehorn von Levang nach Nesna. Es kann gut sein, dass eine der Fähren Stokkafjord und/oder BR. Sund geheißen hat, bin mir da nicht mehr so sicher, weil ich war nämlich etwas von den Ferialblondarbeitenden Wikingerinnen abgelenkt, sorry…

In Nesna sind ich und Rudi in eine kleine 2qm-Hütte gezogen. Der Wetterbericht sagt nämlich voraus, dass es heute Nacht noch Krotta regnen würde. In der Hütte war grad genug Platz, dass wir dort Wikinger-Sonja und Park-Kaffee-Prell-Klau-sehrlaut Christian auf eine Grillrunde einladen konnten. Rudi hat uns auf dem mitgebrachten Stromspezialgrill die zuvor gesehene Kuh, das Schwein und eines der großen Küken angebraten. Das Küken gabs in einer tailändischen Gewürzmarinade und die Kuh grad mal mit Salz, Pfeffer und einem Rosmarin-Kartoffelbrot (das Brot war gar nicht so gut, das haben wir Park-Kaffee-Prell-Klau-sehrlaut Christian dann gelassen…).

Wir sind dann ganz eng zusammengerückt und haben uns noch auf der Karte den weiteren Verlauf unserer Tour angesehen. Bei viel Gelächter und der dritten Flasche Whisky ging es darum, ob wir übermorgen brutal früh aufstehen sollen (also noch zu einer Zeit, wo es draußen dunkel sein wird) um die 6 Uhr Fähre auf die Lofoten zu erwischen. Markus hat sich dazu erst nach dem vierten Glas Whisky überreden lassen. Das ist schon echt heftig früh… Hat aber den Vorteil, dass wir so dann noch am selben Tag viel erleben werden auf den Lofoten.


Ach ja:
Die tote Libelle war eine Selbstmörderlibelle. Die ist dem Christian mit Vollgas rechts vorne - neben dem Fordlogo - in den Kühler gedonnert und hat sich den Kopf zwischen den Kühlrippen eingeklemmt. Sie war sofort tot.