Der zweite Urlaubstag hat leider nicht so schön angefangen. Es hatte am morgen um zirka ganz früh schon brutal warme 24 Grad und wir mussten uns von Claudia verabschieden. Traurig, traurig. Das kleine Mädel ist uns in den 28 Stunden schon sehr ans Herz gewachsen. Aber es nutzte nichts. Wir durften sie um zirka etwas später an die Meerschweinchenvertraute Karine (eine Freundin von May) abgeben.
Nachdem wir diesen Schock mit einem Softeis etwas abgemildert hatten, sind wir zu unseren ersten Zielen im heurigen Urlaub aufgebrochen. Der Weg heute hat uns unter den Oslofjord (134 Meter darunter) gebracht. Danach ging es ebenerdig weiter rauf nach Sylling und dann einem See (…habe gerade darüber nachgedacht, aber mir fällt der Name vom See im Moment nicht ein. Egal, jedenfalls liegt in dem See auch die Insel Utøya und die haben wir quasi vom anderen Ufer aus fotografiert…) entlang, der uns von oben her nach Vikersund gebracht hat.
Ich und Rudi haben übrigens bei der Fahrt dahin sehr angeregt darüber diskutiert, was denn wohl ein roter Punkt macht. Wir sind da zum Schluß gekommen, dass ein roter Punkt rot punktet.
Die Skiflugschanze Vikersund ist genial. Brutal hoch (da muss man wirklich den Kopf in den Nacken legen, will man den Startpunkt von so einem Skifliegerkünstler sehen, wenn man im Auslauf steht) und einfach echt wirklich gigantisch groß.
Die haben da übrigens im Sommer ein Seil von ganz oben bis ganz nach unten gespannt. Christian ist da gleich zum unteren Ende hingelaufen und hat nachgefragt was das ist. Der nette Herr aus dem Land der Trolle hat ihm dann erklärt, dass mit dem Seil ganz tolle Sachen angestellt werden können. Man kann darauf balancieren und es von unten nach oben bewandern. Oder man kann sich einen Piratenhaken ausleihen und sich dann von oben nach unten herunter schwingen.
Christian war völlig verzaubert von dem Seil und hat gleich für sich, für Sonja und für Rudi so einen Haken bestellt. Mit etwas gutem zureden, war dann Rudi der Erste, der die Slackline runtergerutscht ist.
Wie wir das von Wikinger-Sonja (die übrigens auch Piraten in ihrer Ahnenreihe hat) gewohnt sind, ist sie sofort danach hinterher gerutscht und hat voll das geniale Kunststück gebracht. Die hat doch voll den Rudi auf der Slackline überholt! Einfach genial die Frau! Rudi hat sich dann damit entschuldigt, das er gemeint hat: „Nano… i bin halt blüs no a Flügagwicht und wenn’s gradus gut, denn wir i numma schnellar…“
Christian war übrigens der lauteste von den Dreien. Der hat sich so derart ob der Höhe und Länge geschreckt, dass er von oben bis ganz nach unten nurmehr geschrien hat. Mein Glas Saft das ich in den Händen gehalten habe, ist mir jedenfalls nur wegen ihm noch in der Hand zersprungen. Weichei.
Apropos Markus. Der durfte aufgrund seines fehlerhaften Hakens (der war nicht auf ein Gewicht von 0,25 Tonnen kaibriert) nicht auf der Slackline rumturnen.
Nach der Sporteinheit in Vikersund, sind wir dann weiter zu einem kleinen und Mückenverseuchten Pfützensee und haben uns dort das MotoGP-Rennen angesehen. Alles gut, wir haben gewonnen.
Rjukan war dann unser letztes Ziel. Dort sind wir zuerst in das Wasserkraftwerk Vemork gelaufen und haben viel über AEG und Firma Escher und irgendwer und Turbinen und Wasserkraft und Industriearbeiter um die 1900er Jahre gelernt. Da war auch ein separater Raum, der uns den Unterschied zwischen H2O und D2O erklärt hat. Ich weiß auch nicht genau, warum Christian dann unbedingt R2D2 und C3PO besuchen wollte… aber gut, es ist auch sein Urlaub.
Den Abschluss des heutigen Tages haben wir dann auf dem Campingplatz „Rjukan Camping og Hytter“ mit einem Kübel voll Wurscht und einigen Hörnle ausklingen lassen. Alsogut, ich gebe es gleich zu. Der eine oder andere Saft und Spritzer Tabasco war da schon auch noch dabei…
Achja:
- Wir haben auf einem Überkopfwegweiser einen roten Punkt gesehen.
- Christian kennt den Unterschied zwischen Slackline und Zipline nicht.
- Wir haben einen Fahrradfahrerfischer mit einem Fischerhut und zwei Angelruten gesehen.