Ein Dronenlenker rennt auch manchmal


Wir sind gestern noch zum Mittelpunkt von Norwegen gelaufen. Sind grad mal 600 Meter von der Hütte aus. Rudi ist dann dort drinnen so ziemlich alle Kunststücke geflogen, die die Drohne so kann.
Ganz interessant anzusehen ist es, wenn Rudi selbst versucht der Drohne irgendwelche Bewegungen beizubringen/abzuringen. Er wird dabei jedes Mal so nervös, dass er anfängt mit den Händen zu zittern. Dabei halten ja die Hände die Fernsteuerung und die zittert dann halt mit. Es geht noch weiter. Das Zittern überträgt sich dann auf seine Finger, die die Steuerknüppel bedienen. Ab da ist an eine ruhige Kameraführung natürlich nicht mehr zu denken.
Als ich am Abend dann die Filme angesehen habe, haben die mich an Onkel Andy und seine Auto-Kurven-Technik erinnert. Ihr wisst ja, Onkel Andy schafft es immer aus einem Kreis ein Quadrat zu machen ... und ungefähr so sah dann auch der Kreis aus, den Rudi versucht hat zu fliegen.
Festzuhalten wäre auch, dass Rudi ein Quadrat auch ohne Brille fliegen kann.

Wir sind heute wieder heftig früh aufgestanden. Es war glaub ich kurz vor etwa 6:27 Uhr. Das war aber auch - im Nachhinein betrachtet - eine gute Entscheidung. Weil wir wollten unbedingt die ca. 4:43 Fahrtzeit zur Hütte Imarbu (etwas oberhalb von Kristiansund) an einem Tag hinter uns bringen.
Wir wussten ja vom Reinlaufen, dass wir ungefähr 2:19 für den Fußmarsch zurück zum Auto brauchen. Haha ;-). Wir hätten es in 1:43 geschafft! Wir haben nämlich auf Pausen verzichtet und ich habe den Turbo angeworfen. Wie ich das gemacht habe? Einfache Sache. Es war derart früh, dass ich auf dem Weg zurück eingeschlafen bin und geträumt habe, ich wäre ein Marathonläufer.
Hat gut funktioniert. Sogar Rudi war ganz verwundert, dass ich so schnell rennen kann.

Apropos “Rennen”. Ungefähr nach 4,8 Kilometer machten wir sehr wohl eine kurze Pause. Rudi hat da die Drohne ausgepackt und begonnen lauter Quadrate in den Himmel zu zeichnen. Als er damit fertig war, kam er auf eine tolle Idee: “Markus, du loufsch jetzt widr so superspezial varuß, und i flüg mit dr Drone hintr dr her...” Gesagt, getan. Gute 1,8 Kilometer lang, hatte ich direkt hinter meinem Haaransatz so ein beständiges “bbssssssbssssssbsssss” in den Ohren.
Vor lauter Konzentration auf das Fliegen der Drohne, hat Rudi komplett vergessen, auf den Filmausschnitt zu achten. Jetzt sieht man halt gute 17 Minuten lang meinen Essl-Rucksack, aber ok. Die Idee war gut…

Rudi wollte dann die Drohne anständig versorgen. Erst da *grins* hat er mitbekommen, dass er auf dem Rastplatz die Hälfte vom Equipment der Drohne, auf der Sitzbank liegen gelassen hat *lach*. Blöde Sache für Rudi, lustige für mich. Der arme musste einfach die 1,8 Kilometer zurück und das Zeugs holen. Er hat das auch in guten 22 Minuten erledigt.
*lach* Ein Bild (ich habe ein Video davon gemacht...) für Götter. Wie Rudi da komplett durchgeschwitzt und im vollen Galopp angerannt gekommen ist. Und das um ca 7:46 Uhr am morgen! Was sagt man dazu? Frühsport glaub ich... wäre aber nichts für mich.

Als wir dann auf der Imarbu angekommen sind, haben wir das gemacht, was wir immer bei einer Ankunft machen. Wir haben uns ein Bier aufgemacht.

*lach* Rudi hat sich heute wieder und sicher schon zum 33x seinen Bart an der Bierdose gezwickt. Das schaut immer super aus, wenn er gleichzeitig beim Schlucken einen Stich bekommt, das Bier verschüttet und “Au!” schreit.
Ja, da lob ich mir halt einen guten Frisör, der das Thema Bart und Bierdosenöffnung ernst nimmt.