Ich war heute „Svolvær“ ansehen. Es ist die quasi Hauptstadt der Lofoten. Aber naja, viel Industrie, wenig sonst. Die berühmten, rot angemalten Fischerhütten muss man wirklich suchen. Und wenn man sie gefunden hat, dann sind’s wenige und die auf engstem Raum zusammengepfercht. Klar, auf den Lofoten gibt es nicht wirklich anständig Platz um in die Breite zu bauen. Das gibt die Landschaft - und die ist wirklich spektakulär - halt einfach nicht her.
Zum ersten Mal im heurigen Urlaub übrigens, dass ich an einem Ort mehr Touristen als Einheimische gesehen habe. Im Zentrum tummelten sich doch recht viele Touris. Es ist zwar bei weitem nicht so voll wie bei meinen früheren Lofotenbesuchen, aber ich glaube die Mehrzahl der Norwegenbesucher plant immer einen Stop auf den Lofoten. Corona hin oder her, da geht’s schon ab...
Ich bin dann noch eine Runde nach „Hovsund“ gefahren. Da waren wir 2017 auch schon. Netter Hafen, mehr dann aber auch nicht. Auf dem Heimweg kam mir dann der Wegweiser nach „Henningsvær“ vor die kaputte Brille. Zeit hatte ich, also fuhr ich dort halt auch noch hin.
Und wow, toll das ich das gemacht habe. Die Straße raus zu dem Ort ist schmal. Manchmal auch ganz schmal. Ist man dann mal in „Henningsvær“ kann man nur mehr staunen. Ein klitzekleines Dörfchen. Rundum komplett mit Wohnmobilen, Autos, Urlaubern und Backpackern zugestellt. Die haben am Ortseingang extra sogar eine Tafel aufgehängt, wo ersichtlich ist wo überall gezeltet werden darf und wo nicht.
Unglaublich. Sogar auf Felsvorsprüngen sind die Zelter gestanden. Im Örtchen selbst waren richtige Touristenkarawanen unterwegs und stürmten die drei Cafés und den Souvenirladen. Echt heftig.
Übrigens waren da draußen - im Gegensatz zu meinen Erfahrungen in Nord-Nordwegen - nur 20-30jährige auf dem Weg. Einige davon machten sich sogar fertig für einen Lauf auf den „Festvågtinden“. Das ist ein markant spitz zulaufender Berg mit einer Höhe von 541 Metern. So wie das aussieht, sind das fix nur ein Kilometer. Aber auf den Kilometer kommen eben die 541 Meter. Man läuft da direkt vom Ufer aus hoch.
Genau sowas habe ich eigentlich immer gesucht auf den Lofoten. Toll das auch jetzt mal zu finden.
Wenn da das Wetter passt, muss das ein traumhafter Blick in alle Richtungen sein. Heute jedenfalls leider nicht zu machen, weil ab ca. 50 Meter schon die Wolken hängen... Schade.
Morgen soll das Wetter schöne werden. Mal sehen. Ich werde jedenfalls nach „Å“ fahren. Auf dem Weg dahin alles ansehen und dann mal weitersehen. Bin schon ganz gespannt, was da kommen wird...
Ach ja:
- Auf der Ausstellung von Ai Weiwei bin ich nicht gegangen.
- In „Henningsvær“ ist ein Parkplatz so kostbar wie ein Piratenschatz.
- In „Svolvær“ auch.