Auf zu May und Domink

Galina und Simon haben auch schon auf uns gewartet, aber schlechtes Wetter machte uns langsam

10. August 2018
Der Ort Aurland liegt am - eh klar - Auerlandsfjorden. Direkt am Tunneleingang zum längsten Tunnel der Welt. Der Tunnel ist gesamt 24,5 Kilometer lang. Genau in der Mitte von dem Tunnel ist eine Pizzaria. Kennen tu ich die Pizzaria von meinem ersten Aufenthalt in Norwegen, aus dem Jahre 2004. Damals war die Pizza „Peter-Kaufmann-vrseklat-gern-d-Markus“ grad im Angebot. …hat nicht so gut geschmeckt, weil kalt und fast kein Belag drauf.
Da ich also wusste, dass die Pizzas eh nicht schmecken, sind wir über den Bergpass gefahren. Die erste Strecke bin ich und Düse gefahren. Über viele Serpentinen gehts hinauf auf „ganz-weit-oben“. Wir sind auch gut voran gekommen, bis wir auf einen Toyota Hybrid aufgefahren sind. Gesteuert von einem Schlitzauge. Wie der den Berg raufgefahren ist, geht genau gar nicht. 10 km/h, alle 30 Sekunden eine Vollbremsung (dann kam aus dem Seitenfenster eine Kamera raus und dann wurde der Berghang fotografiert), eh nur auf der linken Seite fahrend und dass auf einer Straße, die maximal 2 1/2 Meter breit ist. Die Ausweichmöglichkeiten für entgegenkommende Autos hat der Kerl (oder war es doch eine Frau? Bei den kurzen Haaren und den zu Strichen verformten Augen, weiß ich das nie so genau), einfach ignoriert. Mitten in der Straße stehend, mussten immer alle anderen eine Ausweichmöglichkeit suchen, damit der Hybridfisch vorbeigekommen ist.
Ich habe den bald mal einfach überholt. Der arme Düse musste leider noch gut eine ganze Weile länger warten, bis er endlich an ihm vorbeigekommen ist.

Vor wir übrigens eben über das Fjell da oben gefahren sind, sind wir retour nach Flåm um den dortigen Souvenirladen zu stürmen. Umgeben von lauter Zwergen und Fischen, haben wir da richtig zugeschlagen und fast den ganzen Laden leergekauft.
In dem Laden gibt es alles „Tax free“. Bei der Ausfahrt von Norwegen, würde man also die Mehrwertsteuer retour bekommen. Das hat der freundliche, ältere Herr auch versucht Claudia begreiflich zu machen. Leider mit sehr mäßigem Erfolg. Wirklich sehr freundlich hat er auf den Kassabeleg gezeigt und gemeint: „This is your Tax Free, if you leave Norway“. Claudia hat in angeschaut und dabei ihre Augen immer größer werden lassen … und nichts gesagt. Als der nette Herr dann meinte: „Tell me, which way you will go to leave Norway.“, hat es Claudia dann glaub ich gereicht. Sie schaute ihn weiterhin mit ganz großen Augen an und meinte: „He, Mann, was wilsch du jetzt vo mir? Gib mr dia Rechnung, abr schnell he … dünnes Eis, dünnes Eis gea!!!“

Eigentlich wollte ich den Claudias und Düse noch Årdal zeigen. Da halt eben den Platz, wo jedes Jahr das Molrock-Festival ist. Leider hat mich beim Fahren Düse derart vollgelabert, dass ich mich verfahren habe und erst in Øvre Årdal zum stehen gekommen bin. Schade drum. Aber Claudia hat ihm dann schon gesagt, dass er mich einfach nur fahren lassen hätte sollen und nicht immer vom Klettern reden soll.

Wir haben die Fahrer gewechselt und sind dann über eine Mautstrasse nach Turtagrø und von dort dann über Fortun, Skjolden und Luster nach Høyheimsvik zu May, Dominik, Emma, Klara, Lasse, Olina, Galina, Simon und Vinzent gefahren.

Was für eine Fahrt. Gesehen haben wir genau gar nichts. Teilweise war ein Russe vor uns und von dem haben wir nur die Rücklichter gesehen. Obwohl der drei Meter vor uns gefahren ist. Das lag alles übrigens nicht daran, dass wir vor lauter Düsegequasel angefangen haben, schon während der Fahrt was zu trinken. Es lag wirklich nur daran, dass es genau einmal geregnet hat und sich zu dem Regen auch noch heftig Nebel und Wolken dazugesellt haben.

Egal, dafür war aber dann eben der Abend bei May und Dominik einfach toll. Schön gemütlich haben wir mit Kindern und Kegeln über alte Zeiten, neue Zeiten und Düse’s abstehende Ohren gesprochen. Bis es uns dann so um halb ganz ganz spät doch in die Heia geworfen hat.



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