21./22. Juli 2017

Tolle Nachtfahrt, nervöse Zöllner, müde Krieger und ca. 1650 Kilometer

Der heurige Urlaub begann mit viel Futter beim Cooky um 18:00 Uhr. Annabella, Marion, Michaela, Timo, Max, Rudi, Andy … und ich, genossen noch die Kochkünste von Cooky, bevor es um ca. Halbe ab in Richtung Norwegen gegangen ist.

Wir waren noch nicht wirklich über der Grenze nach Deutschland, da hatte Rudi schon die ersten Gewissensbisse, ob er schon ohne seine beiden Söhne und vor allem ohne Michi die nächsten drei Wochen überstehen wird. Noch im Pfändertunnel hat ihm Andy wirklich gut zugeredet (…er hat ihn umarmt und ihm gesagt, es wird sicher alles Gut…) und ich habe ihm sofort vom mitgenommenem Lagavulin kleine Mengen in sein Red Bull gemischt. Gut ca. eine Stunde später (Rudi hat das Lenkrad endlich in zwei Hände genommen…), wirkte der Alkohol und Rudi fuhr wirklich wie ein Engel seine gesamt drei Stunden herunter.

Auf der Fähre von Deutschland nach Dänemark, war es dann bei Andy soweit. Er hat mir und Rudi ständig was von Belgien erzählt. Nach einigem Nachfragen und vielen Fragezeichen, sind wir dann drauf gekommen, dass Andy als Volks- und auch als Hauptschüler, genau ein Fach gehabt hat, dass ihn genau gar nicht interessierte. Richtig. Geografie. Tatsache ist, dass Andy genau über sieben Staaten zum Nordkapp reisen wird. Österreich, Deutschland, Belgien, Dänemark, Schweden, Finnland und dann Norwegen.
Nach einer einstündigen Diskussion und der Zuhilfenahme von Google, haben Rudi und ich dass dann doch aufgegeben, dem Andy etwas mehr an Geografie beizubringen. Gelernt haben wir auch was daraus. Andy wird - wenn wir dann in Norwegen laufen gehen - ganz bestimmt nie und nimmer die Karte in die Hände bekommen. Er wird ganz bestimmt auch nie wieder aufs WC geschickt. Wir haben schlicht Angst, dass er sich verläuft und nicht mehr zu uns zurückfindet.

Ich selber habe den Freitag Abend und den heutigen Freitag doch sehr genossen. Nach der Kontrolle durch den Zoll von Deutschland nach Dänemark (inklusive Schlägerei zwischen Zöllner und Andy) und der folgenden Kontrolle in Schweden… …gut, es stimmt, da habe ich doch bei meiner Geschichte, warum wir 20 Paletten Bier, 10 Liter schottischen Whisky und den Kühlschrank voller Gras dabei haben, wirklich heftig übertrieben… Zu meiner Verteidigung kann ich nur anbringen, dass der Zöllner da wirklich selber Schuld war an der ganzen Situation.
Ich bin ganz brav - wie ein etwas zu dick geratener Volksschüler - auf dem Beifahrersitz gesessen. Der Zöllner hat uns aufgehalten, Andy ist auf die Bremse getreten, hat das Fenster heruntergekurbelt und noch während dem Kurbeln hat er den Zöllner wirklich sehr lautstark darüber informiert, dass ich an allem Schuld bin! Ich habe dann - das Fenster ist grad ganz heruntergekurbelt gewesen - leider sehr übertrieben und den Zöllner eben angeschreit, dass das alles nicht stimmt und ich mit Andy und Rudi gemeinsam die oben erwähnten Grundnahrungsmittel eingekauft habe. Und wenn er mir das nicht Glauben will, dann könne ich ihm sofort die Rechnungen darüber raussuchen und ihm hinter seine coole Sonnenbrille picken.

Habe ich schon erwähnt, dass unser Büssle keine elektrische Fensterheber hat? Nein? Nun, er hat keine und ich komme jedesmal extrem zum Schwitzen, wenn ich die Kurbel in die Hand nehmen muss.

Jetzt um ca. genau Halbe, sind wir in „Nyköping“ auf dem Campingplatz angekommen. Das heftige Beten von Andy, das Schwitzen von mir und das verkaterte „Entschuldigung, Entschuldigung“ von Rudi (das haben ich und Andy uns den ganzen Samstag vormittag anhören müssen…), haben geholfen. Das Wetter ist wirklich toll, wir haben einen Campingplatz gefunden und haben schon die zweite Portion vom Cooky-5Kilo-Gulasch-und-18-Knödel essen können. Jetzt trinken wir noch den Whisky aus, den wir dem Schwedenzöllner abgenommen haben (…der war wirklich selber Schuld!…) und gehen dann schlafen.

Morgen werden wir uns zuerst noch waschen und dann weiter in Richtung Norden zum Nordkapp fahren. Bin schon gespannt, was da noch alles auf mich zukommen wird, im heurigen Norwegen-Urlaub.



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