In "Stryn" – zweimal!!!

Der verregnete Klettersteig, Flutwellen und der Kjerndal-Gletscher

Zum Sonntag gibt es nicht wirklich was zu erzählen. Wir sind gleich in der früh nach "Stryn" gefahren. Dort haben wir im Ortscamping gleich das Zelt wieder aufgebaut und uns für zwei Tage eingerichtet. Grund dafür ist nämlich, das in "Loen" (ca. 12 Kilometer von Stryn entfernt), ein Klettersteig ist, auf den wir Zwerg-Düse samt Onkel Andy raufschicken werden. Der Klettersteig hat eine Besonderheit. Ganz in der Höhe oben, gibt es noch eine Brücke, über die man rüber kann.

Doch vorher noch der Sonntag. Den haben wir schlicht verschlafen. Onkel Andy ist am Nachmittag schon ins Bett und wir übrigen drei sind derweil den Ort erkunden gegangen. Sportgeschäfte, Banken, Wirtschaften, Tankstelle ... und das war es dann auch schon. Da ich zum Frühstück nur Eier mit Speck hatte, sind wir zum Abschluss des Rundlaufs durch "Stryn" in die Pizzeria gegangen. Die war echt gut. Sabrina und Düse begnügten sich mit einem Burger, ich hab mir eine 40cm Durchmesser Pizza Proshutto-Fungi reingezogen. Und weil die so gut war, haben wir dem schlafenden Onkel gleich noch eine "Napoli" mitgenommen. Von der hat er auch dann noch zwei, drei Bissen gegessen, bevor er wieder "Müde" wurde und sich zwischen Düse und Sabrina schlafen gelegt hat.

Wobei "schlafen" war das nicht. Düse hat geschlafen. Sabrina hat gekichert und Onkel Andy hat die original Brunftlaute von einem Elch nachgemacht. Ich hab dann den Laptop angemacht und versucht, das Gestöhne von denen irgendwie zu überhören. ...ist mir nicht ganz gelungen.
Als Düse aufgewacht ist und ich ihn mit einem doch sehr gestressten Gesicht angesehen habe und noch dazu zu im sagte: "Zweimal!", verstand er erst gar nicht, was ich meinte.

Wir sahen uns dann noch den norwegischen Film "The Wave" an. Da geht es um einen möglichen Felssturz im "Geirangerford", der eine ganz große Flutwelle erzeugen würde.

Am nächsten Morgen sind wir erst um ca. halb zehn aufgestanden. Geregnet hat es auch. Und wir wollten doch nach "Loen" um diesen Klettersteig zu besteigen. Wir – also Onkel Andy und Düse – haben sich hergerichtet und wollten wirklich auf den Klettersteig. Doch das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es war einfach zu regnerisch. Jetzt haben wir uns entschieden, den Klettersteig auf morgen früh zu verschieben und haben statt dessen einfach Schlechtwetterprogramm gemacht. Und das war wieder ein Volltreffer. Wir sind in "Loen" hinein ins Lonedal zum dortigen Gletscher gefahren. Sensationell!!! Da oben ist ein riesiger See, der bereits zweimal die Geiranger-Katastrophe mit der hohen Flutwelle hinter sich hat. Im Film von gestern spielen die ersten zwei Minuten auch von dem Tal. Da sind 350.000 Kubikmeter im Jahre 1905 herunter gekommen. Und 1936 sind dann nochmal ca. 1 Million Kubikmeter Fels in den See gestürzt. Berichtet wird davon, dass die Flutwelle 1936 ca. 70 Meter! hoch war. Insgesamt um die 135 Menschen sind bei beiden Katastrophen zusammen umgekommen.

Jetzt sitzen wir grad in einer gemütlichen Jausen Station, zu der auch ein Campingplatz gehört. Etwas Futter für Sabrina, Düse und Onkel Andy und für mich - um nüchtern zu werden - und Sabrina viel Kaffee. Wir werden jetzt noch einkaufen gehen und uns morgen früh gleich um sechs, nochmal auf den Weg zum Klettersteig machen. Bin schon gespannt wie das wird und wie viel Dosen ich noch vorher trinken werden. Mehr also dann morgen Abend.

Übrigens. Manche Fotos, die ihr bereits gesehen habt, hab nicht ich gemacht, sondern Sabrina. Sie hat da eher das Auge auf das Gemüse geworfen, dass in Bodennähe wächst. Kein Wunder das ich solche tollen Schnappschüsse übersehe, ich müsste mich nämlich hinknien um das überhaupt zu sehen. Sabrina kann das fast im Stehen...

Img