Es ist einfach zu heiß

29. Juli 2014 - Dunkelhäutige "Vieleicht-Terroristen"

Die letzten beiden Tage hatten wir super Wetter. Auch der heutige Tag war wieder extrem schön. Überall schwitzen die Leute und ab und an hat die Sonne ein Einsehen und versteckt sich kurz hinter den Wolken. Uns jedenfalls wurde es zu warm. Also starteten wir gegen Mittag von Gol aus nach Høyheimsvik. Dabei sind wir nicht auf dem direkten Weg hinauf, sondern haben versucht über Nebenstrassen (die meist in der Höhe verlaufen) die Hitze etwas erträglicher zu machen. Wir sind also rauf nach Øvre Årdal und von dort Richtung Sognefjell gefahren.

Auf der Fahrt da rauf, bemerkte ich im Rückspiegel zwei große Chevrolett-Autos. Im vorderen Auto saß hinter dem Lenkrad ein eher dünner Mann, mit auffallend kurzem, schwarzem Haar, dunkle Hautfarbe und einem großen Bart, das sogar der Dornbirner Nikolaus neidig geworden ist. Auf dem Beifahrersitz war eine etwas kleinere, komplett vermumte Gestalt erkennbar. Mein erster Gedanke war: "Wow, der Typ hat voll den geilen Bart, sowas brauch ich auch...". Mein zweiter Gedanke war: "Verdammt, dass sind fix die syrischen Terroristen die gesucht werden!"
Ich habe dann Onkel Andy darauf aufmerksam gemacht und ihm gesagt, er soll sofort die Polizei anrufen. Während er den Notruf angerufen hat, bin ich in eine Ausweiche gefahren und habe mich hinter die beiden Autos gesetzt und folgte den beiden mit etwas Abstand ... man weiß ja nie, was jetzt da kommt.

Onkel Andy musste am Telefon bleiben und gab laufend (quasi "Live") ständig unsere Position durch. Wir mussten alle miteinander dann bei einer sehr großen Baustelle anhalten. In der Ferne war zu sehen, wie LKWs mit Kieß beladen wurden und dann in beide Richtungen davon fuhren. Das ging so ca. fünf Minuten, als plötzlich von hinten (auf der falschen Strassenseite) vier LKWs die stehenden Autos überholte. Es sah im ersten Moment wirklich aus, als ob die einfach zur Baustelle wollten.
Doch weit gefehlt. Als der erste der vier LKWs eine Wagenlänge vor den Chevis war, legte der eine Vollbremsung hin. Auch die anderen drei LKWs blieben so direkt neben und hinter den Chevis stehen. In dem Moment passierten dann zwei Dinge auf einmal. Zum einen sprangen Unmengen von Polizisten von den Ladeflächen der LKWs und zum anderen schreit Onkel Andy "Jeronimo!!!" einer Lautstärke, die ich ihm nie zugetraut hätte. ...danach meinte er dann zu mir, dass der Polizist am Telefon eben auch ganz laut einen norwegischen Schlachtruf ins Telefon gebrüllt hat...
Jedenfalls war das was danach kam, wie im Kino. Und wir in der ersten Reihe ;-). Fehlt nur das Popcorn ;-). Fast gleichzeitig wurden alle Fenster der beiden Chevis eingeschlagen. Jeweils ein Polizist zog dann eine Person nach der anderen aus dem Auto. Ich schör Euch, die machten dabei einen Lärm und gebärdeten sich wie im Fitnesscenter aufgewachsene Bullen, die zudem voll auf einem LSD-Tripp sind. Unglaublich!
Mit Kabelbindern wurden die Personen - es waren insgesamt acht, davon eine Frau - gefesselt und auf die Ladefläche eines LKWs geworfen. Alle Polizisten wieder drauf und weg waren sie.
Wow, eine echte norwegische Verhaftung. Ohne viel "Grüß Gott" und "Wer ist wer" und "Was wollt ihr". Einsacken, Einpacken und ab damit ... voll genial ;-).

Wir durften dann zur Belohnung auch gleich weiterfahren. Erst kurz vor dem Sognefjell machten wir dann Pause und versuchten das gerade erlebte zu verarbeiten. Am frühen Abend sind wir dann in Høyheimsvik angekommen und bei Arne-Stein und Anita zum Abendessen eingeladen gewesen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass wir natürlich unglaublich viel zu erzählen hatten ;-).

Onkel Andy und Neffe Markus

       
 
 
 

 

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