Montag, 20. Juli 2009

Übernachten am Keragbolzen? Das wäre zwar möglich, nicht aber heuer. Der Tag fing zwar vielversprechend an (es gab immer wieder strahlend blauen Himmel mit einigen Wolken die durchzogen...) aber da haben wir die Rechnung fix ohne den Wettergott Thor (oder wie der hier oben heißt...) gemacht.
Kaum hatten wir unsere siebenundzwanzig Sachen beieinander und begannen den dreistündigen Marsch zum Kerag, da kam schon der erste Regenguss. Wobei... „Sintflut“ wäre der bessere Ausdruck... Es fehlte nur noch der Schnee. Und wisst ihr was? Auch den haben wir gesehen. Direkt am Kerag ist noch ein schönes großes Schneefeld übrig.
Nach der Landung auf dem kleinen Platz gab’s dann erst mal Futter und was zu trinken. Während wir uns überlegten, wo wir unsere Plane samt Gestänge aufbauen, kam uns wieder das Wetter dazwischen. Mit einem neuerlichen Regenguss der uns bis auf die Unterhose aufweichte, waren die Würfel gefallen. Ein übernachten am Kerag bei den Wetterverhältnissen - und ohne Holz um ein Feuer zu machen – daran ist nicht zu denken.

Andys Gedanken dazu (die hat er hier selber geschrieben):
Also, eigentlich ischt alls ganz andrscht gsi: Wenn i gwiosst het wio schneall da Markus do uffe rennt het i a Stund länger schlofa künno!
Mir hend üs dio übernachtarei echt vorgno. I hio gseit: I möchte amol a so a Tour macha wo as mi ghörig verrengat, wo ma mit frischom, trucknom Häß übernachtat und denn am nögschto Tag zruck kut zum Auto oder zu ar Hütto zum sich anständig ufwürmo. Dio Idee heat dm Markus ou zuogseit.
Des ischt eigentle üsera Plan gsi. Bi deam Wattor dio beschto Voraussetzunga.

Abr as ischt denn doch gschidor gsi, dass mitr des denn doch nid to hend. Da Markus ischt eh scho a kle Verküolht, do muos er nid ou no a Lungenentzündung krigo. Also sind mir denn wiedr abar vo deam Buggl.

No eappas: Wo as agfango heat reanga ischt, des hat mi fasziniert, us deam Berg zmol an Bach wora. Glungo. Der Berg bestoht zum Gröschto Toal us glattom Felso ohne Dreack und ohne Gräs. Do ka sWasser niona hio as wio blüs drübor abe rionno. Und wo as so fescht greangat heat ischt halt des ganze Naß uofach übr dio ganz Fläche vertoalt do Felso abe grunno bis as se denn al meh zu größera und klennora Bächle gsammlat heat.


Ihr seht, es war wirklich besser, dass wir umgekehrt sind. Beim Rückweg hat es mich derartig auf den Hosenboden geworfen, dass ich schon etwas an meinen neuen Siebenmeilenstiefel gezweifelt habe. Nach dem zweiten Mal wusste ich dann aber, dass es nur am Geflecht lag, das teilweise auf den Steinen wuchs. Wenn ich die Bäche von Wasser die überall runtergekommen sind gelaufen bin, dann ging’s ganz gut...

Pitschnass, keine trockenen Sachen greifbar und nach gesamt sechs Stunde Gehzeit sind wir dann mit dem Auto runter nach Lysebotn gefahren. Dort angekommen hatten wir noch das Glück ein Einbettzimmer zu kriegen. Eine zweite Matratze rein und fertig. Wir funktionierten das Zimmer dann gleich zur Waschküche um und haben komplett über das ganze Zimmer zwei Schnüre gespannt um unsere Sachen zu trockenen. Ein Ofen war drin, den haben wir auf 60 Grad hochgefahren (Andy hat mit dem Feuerlöscher im Arm übernachtet...) und das ging dann schon. Angeschlossen an das ganze war noch eine gemütliche Kneipe, in der Andy dann unbedingt noch sechs Bier saufen hat müssen. Pro Stück um sieben Euro! Natürlich hab ich ihm beim trinken geholfen ;-).

Zurück im Zimmer, mussten wir das erste Mal lüften. In dem Zimmer hatte es „a Gschmäckle“ wie in einer Umkleidekabine am Strand in Schottland. Auch egal, der SingleMalt musste ja auch noch getrunken werden. Die Whisky-Liebhaber unter Euch mögen es uns verzeihen, aber wir hatten keine Gläser, also haben wir halt direkt aus der Flasche getrunken.

Am Dienstag haben wir (dem Wetter entsprechen, es regnet immer noch...) die Überstellungsfahrt nach Bergen vor uns. Bin schon ganz gespannt. Was wir da alles angestellt haben, lest ihr dann morgen...

Noch was: Während dem Schreiben, hatten wir wieder die Diskussion über das zusammenlegen von Socken, schon zum dritten Mal heuer. ...irgendwie lässt uns das schon den ganzen Urlaub nicht los ;-)... Bei Gelegenheit werde ich das mal komplett zusammenschreiben...

Schöne Grüße, Markus und Andy.