1. bis 3. August 2008

Nach der am 31. Juli abends noch zu besichtigenden Baustelle von Dominik, haben wir uns noch stundenlang mit May Elin, Anita Elin, Arne Stein und Dominik unterhalten. Es war in der Nacht noch so warm, das wir gut bis halb 12 in der Nacht draußen geblieben sind.

Am nächsten Morgen sind wir erst um 10 Uhr aufgestanden - mal gemütlich ausschlafen hat schon was. Nach dem Frühstück sind wir mit May Elin nach "Gaupne" gefahren. Zum einen weil uns May Elin da geholfen hat unsere SIM-Karte aufzuladen, zum anderen, damit wir für den Abend einkaufen konnten. Es ist ja Freitag, also hat Dominik noch arbeiten müssen. Die Fenster wurden auch erst am Freitag abend geliefert, was uns den ganzen Tag Zeit gab zu faulenzen. Was wir dann auch gemacht haben. Es war derartig heiß, dass wir die Gelegenheit nutzten und in den Fjord baden gingen. Wie es der Zufall will, wohnt Mai und Dominik ja direkt am Fjord (geschätzt so ca. 20 m oberhalb des Meeresspiegels). Wir mussten also nur über die Straße und schon war für Abkühlung gesorgt.

Am Abend dann - nachdem die Fenster geliefert worden waren, sind wir mit dem Boot über den Fjord und ca. eine halbe Stunde lang dem Fjord Richtung Meer gefolgt. Es kam dann ein von May Elin und Dominik entdecktes, kleines Strändchen, dass bei Ebbe recht viel Platz bot. Holz war genug vor Ort und den Rest für einen gemütlichen Abend (2 Fässer Bier, 1/2 Liter Wasser, 2 Kühe und 5 Fischwürste) hatten wir ja dabei. In der Nähe der Anlegestelle war noch ein sehr alter Bauernhof, den Andy mit Dominik besuchen gegangen ist. Voll Lässiga Alta Stadl! Mit an Hufo Sacha dionn. Abr leidr ischt s´Dach scho ibrocho. Abr an alsta Weabstuohl (zämmogleita) a do Giblwand hend mir gfundo und sus no a paar alte Werkzügor. Halt alt und lässig.

Hab ich schon erwähnt das May Elin schwanger ist? Anfang September sollte der kleine Dominik (...wobei das Geschlecht von den beiden noch nicht erfragt worden ist) das Licht der norwegischen Sonne erblicken. Es geht ihr gut, "der" Kleine strampelt halt mächtig und signalisiert jetzt schon seine Zukunft als Spitzensportler(in?). May Elin musste jedenfalls des öfteren ihren Sitzplatz wechseln um es sich halbwegs bequem zu machen. Am Vortag noch meinte sie, sie fühle sich im Moment wie "...a pregnant hippo...".
Die Rückfahrt spät um ca. 23:00 Uhr war ebenfalls genial. Es ging wieder mit dem Boot direkt der Fjordküste endlang und dann zurück nach Høyheimsvik. Erst als wir dort angekommen sind, vereinbarten Andy und Dominik sich morgen um 7:30 Uhr auf der Baustelle zu treffen! 7:30 Uhr ... und das im Urlaub ... aber was soll's. Ich durfte mich zu dem Zeitpunkt freuen, ein paar Steine aus dem Garten zu entfernen. Beim Fenstereinbau reichen zwei Leute (nicht das ich da nicht auch helfen könnte ;-)) und somit war also für den nächsten Tag alles gerichtet.

Der Samstag dann, war Andy's große Stunde. Da konnte er nun endlich zeigen, was er von Fenstern, Glas, Holz, Beton, PU-Schaum etc. versteht. Pünktlich um 7:30 in der früh, fanden sich Andy und Dominik auf der Baustelle ein. Ich kam etwas später, da ja die Dusche vorher noch von Andy in Beschlag genommen worden ist.
Nachdem mir eine Schubkarre, Handschuhe und ein Rechen zur Verfügung gestellt worden ist und Dominik mit Andy zusammen die einzubauenden Fenster schon mal verteilt hatten, ging's dann richtig los. Zuerst wurde dann um 10:00 Uhr gefrühstückt. Dann mussten Andy und Dominik noch einige Besorgungen erledigen um die Fenster auch wirklich einbauen zu können. Ich hab während dessen kurz mal 10 rm Holzabfall in Dominik's VW-Buss gepackt...

Jetzt aber... Andy hat mit Dominik zusammen für jedes Fenster gut 30 Minuten gebraucht, was ich persönlich schon für schnell halte, aber ich hab ja noch nie ein Fenster einbauen müssen. Klar wäre aber, dass ich gut 3 Stunden für eines brauchen würde. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich lieber bei den Steinen geblieben bin. Da geht nicht's kaputt und wenn was runterfällt dann nur auf meine Schuhe. Apropos Schuhe: "Lieber GigaSport. Meine neuen Sieben-Meilen-Stiefel kann ich nun sogar guten Gewissens auf einem Rohbau tragen! Egal ob Dreck, Wiese, Hügel, Keller oder Dach, die Dinger sind immer noch GANZ! …ihr Fische…"
Der Tag zog sich so dahin, es wurden immer mehr Fenster eingebaut und immer mehr Steine fanden den Weg aus dem Garten von Dominik und May Elin. So um 20:00 Uhr rum, waren dann alle Fenster eingebaut und so wie es sich gehört dichtgemacht. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nur gut die Hälfte des Gartens von den Steinen befreien konnte. Ich sah zum Schluss vor lauter Steinen die Erde nicht mehr und gab mich dann doch geschlagen. Die aufmunternden Worte von Andy: “Sei bloß froh das des freiwillig mach’sch, des wär jo su’s a richtige Strof!...” und die anerkennenden Gespräche mit Dominik und May Elin haben aber schon geholfen, diese Niederlage wegzustecken…
Etliche Biere später und ein Fischteich weniger (wir durften – wie übrigens jeden Tag seit wir hier sind – die supertolle Kochkunst von Anita Elin genießen!) wäre noch ein Besuch im nahegelegenen Lokal angestanden (da wäre Live-Musik angesagt gewesen). Niemand hatte mehr so richtig Lust drauf. Also ging’s ab in die Federn.

Am Sonntag konnten wir gleich mehrere Dinge erledigen. Um 10:30 war erst Tagwache. Danach gemütliches Frühstück. Die ersten Überlegungen kamen auf, was wir denn heute alles so machen sollen/wollen. Mein Vorschlag: “Formel 1 anschauen” wurde zwar akzeptiert, aber davor und danach war doch noch etwas Zeit. Wir fuhren also noch vor dem F1-Rennen nach „Harastølen” ca. zwei Kilometer von “Høyheimsvik” entfernt. Das dort auf dem Berghang liegende ehemalige Sanatorium war echt genial anzusehen. Ein riesen Bau, der mit eigener Seilbahn ausgestattet ist. Irgendwann Ende 19. Jahrhundert gebaut, wurden da bis gut in die Mitte des 20. Jahrhunderts TBC-Kranke von Norwegen behandelt. Danach wurde das Teil für kurze Zeit als Asylantenheim verwendet und steht nun seit gut 20 Jahren leer. Vorher war’s auch noch kurze Zeit eine Psychiatrie. Entsprechend konnte man durch die eine oder andere Tür schon rein, was ich und Andy auch gemacht haben um uns innerhalb der Gebäude mal umzusehen. Ist schon sehr interessant gewesen, wie man vielleicht auf dem einen oder anderen Bild sehen kann.
Wir sind dann genau pünktlich zum F1-Rennen wieder zu Hause angekommen. Massa (…der Fisch…) lernte in Ungarn das Thema Motorschaden etwas besser kennen. Hamilton dachte sich während des Rennens: “Hüt würf i mi amol selbar usm Renna. Isch jo ou gär aso langwilig hintar anam Ferrari…” und Raikönnen meinte: “Mir all’s egal, i fahr jetzt einfach amol a klä…”. Der Vollständigkeit halber darf die Nummer Zwei des Rennens nicht fehlen: “Hey Timo Glock, was duscht denn du ou mit dinar Japsaschüssel do vorna? Hescht de v’rloufa gell?”

Sonntags passierte dann nicht mehr wirklich was. Andy und Dominik sind sich einen alten Bauernhof ansehen gegangen und ich hab mich in eine Ecke verzogen und begonnen diesen Bericht zu schreiben. Morgen Montag werden wir den Berg “Molden” besuchen, der so ähnlich wie der Karren in Dornbirn ist. Ein muss für jeden der in der Nähe ist, weil er einfach eine tolle Aussicht bietet. Wenn noch Zeit bleibt, werden wir dann das in der Nähe befindliche Volkskundemuseum besuchen. Abends wird gefeiert. Arne-Stein hat nämlich morgen Geburtstag!

Andy & Markus