Donnerstag, 27. Juli bis Samstag, 29. Juli 2006
Und wieder hab ich eine Menge zu berichten. Am Donnerstag fuhren wir über den Ort "Otta" auf der E15 in Richtung "Lustrafjorden" zum Örtchen "Høyheimsvik" in dem die Eltern von Mai leben bzw. wo eben Mai aufgewachsen ist. Es ging da zwischen dem "Jotunheimen"-Nationalpark und dem "Lostedal"-Gletscher durch. Grandiose Gegend da. Wir sind die Strecke in die andere Richtung schon vor zwei Jahren gefahren und es ist wirklich immer wieder ein Erlebnis. Rauf auf fast 2000 Meter (dort in der Nähe ist auch der höchste Berg von Norwegen, dem "Galdøpiggen".
Wir kamen recht früh (so um 16.00 Uhr) am Donnerstag bei Anita und Arne Stein an (Bevor ich's vergesse, ich hab alle zu grüßen, die sie kennen). Was jetzt kommt haben wir schon fast vermutet. Wir wurden da überhaupt die ganzen zweieinhalb Tage von vorne bis hinten vom feinsten bewirtet. Es fehlte uns an gar nichts mehr. Anita und Arne haben uns wirklich jeden Wunsch von den Lippen gelesen. Gleich nach der Ankunft bekamen wir zuerst mal was zu Essen und zwar viel ... wirklich viel.... Danach fuhr Arne mit uns ca. 1 1/2 Stunden in ein Seitental vom "Josterdal"-Gletscher und zeigte uns den dort errichteten Staudamm. Der ist zu 90% nur aus großen Steinblöcken gebaut. Echt genial. Dann wieder nach Hause und wir durften wieder Essen ... und zwar viel. Arne hat da gegrillt. Natürlich kam am Abend dann das trinken auch nicht zu kurz.
Während dessen erfuhren wir wieder sehr viel Neues über Norwegen, speziell eben über die Gegend in der wir uns momentan befinden. Es war übrigens noch in der Nacht um 12 sehr warm (20°) und so ist es kein Wunder, dass wir erst so um zwei in der Nacht (doch auch schon recht angetrunken ;-)) ins Bett gingen.

Für den nächsten Tag (den Freitag) haben wir uns zwei Dinge vorgenommen. Zum einen konnten wir das "Jordedal"-Wasserkraftwerk ansehen. Und natürlich wollten wir uns den Gletscher "Nigard" ansehen. Das ist ein Seitengletscher vom "Jostedal"-Gletscher.
Wir also sehr früh rein ins Auto (so um 13.00 Uhr) und losgedüst. Zuerst die Besichtigung des Wasserkraftwerks. Die Führung dort hat um 14.00 Uhr begonnen. Sehr interessant aber leider sehr wenig zu sehen. Wir durften da nur in die Kaverne und sahen gerade Mal den obersten Teil der ca. 30 Meter hohen Schaufelrad-Turbine. Der junge Angestellte war wirklich bemüht, aber es gab halt nicht viel zu sehen. Eines vielleicht - neben der Turbine - der installierte Kran war doppelt vorhanden. Ein Kran alleine konnte bis zu 225 Tonnen auf einmal anheben. War ein heftiger Anker dran ;-).

Nach der Besichtigung ging's weiter zum Museum des "Losterdal"- bzw. "Nigard"-Gletscher. Interessant zu erfahren war, dass es so 1750 rum eine kleine Eiszeit gab, in der die Gletscher innerhalb von ca. 40 Jahren extrem gewachsen sind. Einige Höfe mussten zu der Zeit von den Bauern aufgegeben werden, weil der Gletscher buchstäblich vor der Haustür stand. Den Gletscher wollten wir uns dann natürlich auch noch selbst ansehen, was wir auch gemacht haben. Geplant war eigentlich, das wir mit dem Boot direkt an den Fuß des Gletschers fahren, aber bis wir dahin kamen hatten wir schlicht zu wenig Geld in der Tasche. Eintritt im Wasserkraftwerk, Eintritt ins Museum und dann noch der Wegezoll leerten die Kassa schneller, als wir einen Bankomat finden konnten.
Halb so schlimm, die Strecke die mit dem Boot zurückgelegt worden wäre, die war nicht lang, wir konnten den Weg auch laufen, was wir dann gemacht haben.
Auf dem Gletscher werden so richtig Touren angeboten. Bis zum Fuß des Gletschers meinten aber einige so können das auch ohne anständige Schuhe machen. Mit Halbschuhen oder Turnschuhen da rüber, wäre schon etwas heftig.

Jedenfalls ist die Gegend um Luster bzw. am Lusterfjord wirklich sensationell. Es gibt da immer wieder neues zu entdecken und anzusehen. Wandern wäre dort ebenfalls super möglich - aber das hatten wir ja schon vor zwei Jahren in der Gegend. Wenn wir Glück haben und auch wiederkommen dürfen, dann wüssten wir jedenfalls jetzt schon welche Strecken wir noch gerne laufen würden.

Wieder zurück bei Anita und Arne gab es wieder was zu Essen ... viel ... sehr viel... und noch mehr zu trinken ... Am Freitag war der Namenstag von König Olav (sehr bekannter Wikinger-Häuptling). Der Tag ist zwar kein Feiertag in Norwegen aber an diesem Abend werden überall an den Fjorden kleine Feuer abgebrannt, viele Gasthäuser machen da eine speziellen Tag draus und feuern so richtig feuchtfröhlich. So auch etwas unterhalb des Hauses von Anita und Arne. Da liefen vor dem Haus schon einige Mädels vorbei und Andy wäre am liebsten sofort auf und runter - natürlich wegen dem Tanzen...
Es war aber wirklich wieder derart gemütlich draußen auf der Veranda zu sitzen, dass wir lieber doch sitzen blieben. Arne hat uns jeden Abend auch noch wirklich einiges von seinem Cognac gegeben (supergut). Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum wir wieder nicht wirklich nüchtern ins Bett gefallen sind.

Am Samstagmorgen sind wir noch Liv Marit (wer sie kennt wir nennen sie ja immer LIM...) besuchen gegangen. Wir wollten sie eigentlich in Bergen treffen (sie studiert dort), sie und ihr Freund mussten aber dieses Wochenende nicht arbeiten, deshalb fuhren die am Freitag nach Hause. Dort aber konnten wir uns zumindest kurz treffen. Waren wieder tolle Geschichten die wir hörten. Hoffe wir können das Pärchen auch mal in Österreich bewundern - mal sehen.

Im Moment sind wir wieder auf der Straße und werden heute Abend in Bergen sein. Dort haben wir uns mit drei anderen Dornbirnen verabredet, die seit einer Woche in Norwegen urlauben. Das wird sicher auch eine nicht allzu trockene Geschichte, davon aber später mehr.

Schöne Grüße, Markus und Andy.