D2O, viele Kurven und Sonnenschein am Marktplatz

13. August 2014 - Rjukan, schweres Wasser und Onkel Andy hat keinen Kurvengeist

Jetzt sind wir in Nes. Ich wei´auch nicht genau, wo das ist. Jedenfalls gibt es da einen Campingplatz. Und den haben wir uns ausgesucht. Wenn ich zum Fenster raussehe, dann sind rund um mich herum so die Dauercampingwohnwagen. Internet hat es auch keins und um aufs WC zu gehen, lauf ich gut 1 km weit ;-(. Mit mir nicht. Ich geh einfach hinters Auto. Muss reichen.

Jedenfalls sind wir morgen gleich in der früh (so um 10:00 rum), in das Industriearbeitermuseum gegangen. Das ist in der Fabrik untergebracht, wo eben auch das schwere Wasser gesammelt wurde. Vekan heist das Teil. Das war schon wirklich gut. Hinter dem Anmelde-und-Abzocke-Tisch sind zeitweise bis zu drei Wikingerinnen gesessen. Eine blonder als die anderen. Onkel Andy hat mich da dann weggezogen und in die erste Ausstellung hinein. Da gings dann ums Leben in dem Tal bzw. wie sich das ganze entwickelt hat. Um 1900 hatte der Ort ca. 2.600 Einwohner. 15 Jahre später waren es dann schon 12.600. Voll spezial. Der Oberchef (glaub so ähnlich wie Charly Eine), hat sich neben dem Bau der Kraftwerke, auch am Design von den Häusern für die Arbeiter versucht. Ich habe da ein paar Fotos gemacht. Also ich muss schon sagen, so richtig gelungen ist ihm das nicht. Da sieht man mal wieder, das Chefs von großen Firmen (er hat ja immerhin HYDRO Norge gegründet), nicht unbedingt auch ein Auge für gutes Design haben, aber was solls...

Onkel Andy ist mit mir dann wieder runter nach Rjukan gefahren. Dort haben wir am Marktplatz halt gemacht und etwas Sonne getankt. Vielleicht weiß es noch jemand, aber Rjukan ist derart von steilen Hängen umgeben, dass das erste direkte Sonnenlicht irgendwo im Mai kommt und im September wieder geht. Findige Künstler (nicht der Charly Eine...) haben sich da was einfallen lassen. Die haben 2013 auf einer Bergseite drei gewaltige Spiegel installiert. Das Sonnenlicht wird dort (automatisch) eingefangen und auf den Marktplatz der Stadt geworfen. So entsteht dort eine ca. 50 x 50 m große Fläche, die tatsächlich einfach heller ist. Das muss super sein im Winter, wenn es wirklich keine direkte Sonne gibt. Onkel Andy hat das natürlich gleich ausprobiert. Nackt, auf seinem Stuhl, nur mit Sonnenbrille und Stirnband, hat er sich doch voll auf den Platz gesetzt. Er hat keinen Sonnenbrand bekommen! Er durfte nur ca. fünf Minuten so dasitzen. Es sind zwei Polizisten aus der gleich gegenüberliegenden Polizeistation rausgestürmt, in den Händen eine Decke und meinten sehr sehr höflich zu Onkel Andy, er möge soch doch bitte vom Platz entfernen.

Also weiter zu unserer letzten Hütte in diesem Urlaub. Ja, ihr habt richtig gehört, morgen gehts ab in die Heimat. Ihr könnt also Freitag früh mit unserer Ankunft rechnen.
Jedenfalls ist Onkel Andy einen Weg gefahren, der wirklich viele Kurven hatte. Und ich keine "Meduzin" mehr. Ich habe mich also mit beiden Händen und Füßen im Auto festgekeilt und ließ ihn einfach machen. Zum Glück hab ich am morgen nichts gegessen, die Sauerei hätte Onkel Andy nämlich fix selber aufwischen dürfen. Ich habe dann nach gut zwei Stunden das Steuer übernommen und uns sicher zum oben erwähnten Campingplatz gefahren. Jetzt mach ich dem Onkel noch was zu futtern, sing ihm noch sein Gutenachtlied und dann schick ich ihn ins Bett.

Onkel Andy und Neffe Markus

       
 
 
 

 

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